Fahrbericht: Mazda CX-5 Jahrgang 2022
Mazda renoviert seinen Bestseller, das SUV CX-5, ein weiteres Mal sanft. Feinschliff verspricht der Hersteller bei Dämmung und Fahrwerk. Eine erste Ausfahrt.
Mazda kümmert sich um seinen Bestseller – es ist vermutlich das Bild, das der Hersteller in den Köpfen verankert sehen will. Fast jährlich gibt mehr oder minder große Updates, die den CX-5 zwar nicht grundlegend verändern, ihn im Detail aber durchaus aufwerten. Wir konnten uns vom aktuellen Jahrgang einen ersten Eindruck verschaffen.
Feiner aufgelöstes Matrix-Licht
Die optischen Neuerungen halten sich auf den ersten Blick in engen Grenzen. Der Kühlergrill wurde leicht umgeformt, die Scheinwerfer noch ein wenig schmaler. In den teuren Ausstattungslinien verbaut Mazda Matrix-Licht. Das hatte uns im Test vor vier Jahren schon gut gefallen, obwohl es pro Seite nur vier LED-Elementen pro Scheinwerfer hatte, mit denen es auf andere Verkehrsteilnehmer reagieren konnte. Es kommt in diesem Fall eben nicht nur darauf an, was verbaut ist, sondern auch, was die Software daraus macht. Künftig sind es im CX-5 zehn statt sechs LED-Elemente je Scheinwerfer, die das Licht unabhängig voneinander verteilen können. Damit bleibt der Mazda noch immer am unteren Rand: Opel verbaut im Astra bis zu 84 pro Seite.
Einzelwünsche werden nicht erfüllt
Innen blieb die Revolution aus. Das Infotainmentsystem wurde gerade erst überarbeitet, kürzlich kam noch eine induktive Ladeschale für Smartphones hinzu. Über die hätten sich sicher auch jene gefreut, die nicht die teuersten beiden Ausstattungslinien gewählt haben. Doch Mazda bleibt in dieser Hinsicht hart: Fast alles steckt in Paketen, Einzelwünsche werden so gut wie gar nicht erfüllt. Nur in den drei Spitzenversionen Sports-Line, Sports-Line Plus und dem Sondermodell Homura kann der Kunde ein Schiebedach und Ledersitze zusätzlich ordern. Ansonsten gilt: Kaufen Sie die Ausstattungslinie, die alles enthält, was Sie gern hätten. Das kann bestimmte Wünsche schon mal ziemlich teuer machen.
Mazda CX-5 2022 (6 Bilder)
Antriebe unverändert
Zumal sich nicht alle Versionen mit jeder Antriebskonfiguration kombinieren lässt. Die ließ Mazda unangetastet. Es gibt als nach wie vor zwei Benziner und zwei Selbstzünder, die teilweise mit Allradantrieb und Automatik geordert werden können:
Benziner | Getriebe | Antrieb | Verbrauch im WLTP |
121 kW | Schaltgetriebe | Frontantrieb | 6,8 |
Allradantrieb | 7,6 | ||
Automatik | 7,6 bis 7,8 | ||
143 kW | Automatik | Frontantrieb | 7,6 bis 7,7 |
Allradantrieb | 8 bis 8,1 | ||
Diesel | |||
Schaltgetriebe | Frontantrieb | 5,6 | |
110 kW | Automatik | 6,1 | |
Schaltgetriebe | Allradantrieb | 6,3 | |
Automatik | 6,6 | ||
135 kW | Schaltgetriebe | Frontantrieb | 5,6 |
Automatik | Allradantrieb | 6,6 |
Die Benziner sind mit einer Zylinderabschaltung ausgestattet, die bei Teillast die Ventile der beiden äußeren Zylinder geschlossen hält. Das erhöht die Last der verbleibenden zwei Zylinder und damit die Effizienz. Eine Aufladung haben beide Benziner nicht, was auch den Fahreindruck prägt: Beide brauchen schon ein gewisses Drehzahlniveau, um das SUV flott zu beschleunigen. Gegenüber den Turbomotoren der anderen Hersteller wirkt ihre Leistungsentfaltung zurückhaltender, andererseits reagieren sie ohne merkliche Verzögerung auf Beschleunigungswünsche. Die beiden Dieselmotoren sind mit ihrem Ansprechverhalten näher an dem, was die Konkurrenz in dieser Klasse vorlegt. Eine Elektrifizierung der Antriebe – in welcher Form auch immer – wird diese CX-5-Generation nicht mehr bekommen.
Weiter verbessert haben will Mazda Dämmung und Fahrwerk. Das Motorengeräusch erschien uns auf dieser ersten Proberunde nicht nennenswert besser isoliert, zumindest bei gleichmäßiger Fahrt ist der CX-5 aber nach wie vor auch nicht laut. Dämpfung und Federung hinterlassen ebenfalls den Eindruck einer sorgsamen Abstimmung. Mazda hat hier einen guten Kompromiss zwischen Nachgiebigkeit und Straffheit gefunden – das SUV bietet eine ausgezeichnete Straßenlage.
Bequem, solide
Auch der Rest macht deutlich, warum der CX-5 ein Bestseller geworden ist: Das Platzangebot ist großzügig, die Sitze bequem, die Verarbeitung solide. Die Materialien wirken sehr hochwertig. Erstaunlicherweise wurde das Kofferraumvolumen um 16 auf 522 (Benziner) bzw. 510 Liter (Diesel) vergrößert. Das Infotainmentsystem setzt zwar keine neuen Bestmarken, bietet aber alles, was man im Alltag benötigt und lässt sich vergleichsweise einfach bedienen. In den drei teuren Versionen ist es serienmäßig. Die beiden Basis-Varianten bekommen dagegen nicht einmal Android Auto und Apple CarPlay mit auf den Weg. Mazda wird daran vermutlich nichts ändern, denn diese Linien wählt ohnehin kaum ein Kunde.
Mazda CX-5 2022 (9 Bilder)
Wünsche verteuern den CX-5 empfindlich
Das Basismodell kostet 28.290 Euro, was durchaus fair kalkuliert erscheint. Doch wie beschrieben, machen bestimmte Wünsche den CX-5 empfindlich teurer. Einparkhilfe oder Sitzheizung gibt es erst ab der Exclusive-Line, die mindestens 33.390 Euro kostet. Ein Diesel ist erst ab 34.090 Euro zu haben, und wer nicht selber schalten mag, muss wenigstens 36.390 Euro anlegen. Angesichts des Gebotenen ist das nicht überzogen, und die Kunden tragen das bislang auch mit. Ein Schnäppchen ist das SUV allerdings nicht. Auch deshalb lohnt es sich, auch die jeweils angebotenen Sondermodelle zu schauen. Die aktuelle Preisliste (Stand 12/2021) enthält gleich drei, und mit ihnen passt der ein oder andere Wunsch nach einem bestimmen Ausstattungsdetail vielleicht doch noch ins Budget.
(mfz)