Stammwerk im Shutdown: Tesla verklagt Alameda County

Weil das Stammwerk in Fremont geschlossenen bleiben muss, klagt Tesla gegen den zuständigen Bezirk. CEO Elon Musk droht mit noch drastischeren Schritten.

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Tesla

(Bild: dpa, Silas Stein)

Lesezeit: 2 Min.

Tesla geht juristisch gegen die Zwangsschließung des Stammwerks im kalifornischen Fremont vor. Der E-Auto-Hersteller hat eine Beschwerde beim District Court in San Francisco eingereicht. Darin wirft Tesla dem zuständigen Bezirk Alameda County vor, mit seinen Gesundheitsrichtlinien Unternehmen zu schädigen.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hatten lokale Behörden im März die Schließung aller Betriebe angeordnet, die nicht als essenziell eingeordnet wurden. Auch die "Tesla Factory" in Fremont sollte dichtgemacht werden. Tesla widersetzte sich dieser Regelung tagelang, gab letztlich aber nach. Seitdem liegt die Produktion im Stammwerk still.

Tesla-CEO Elon Musk erhöhte nun mit Twitter-Nachrichten, in denen er Beamte stark kritisierte, den Druck auf die Behörden. Musk drohte in den Twitter-Nachrichten unter anderem damit, das Tesla-Hauptquartier und künftige Programme nach Texas oder Nevada zu verlegen – neben der Fabrik in Fremont befindet sich auch das Tesla-Hauptquartier in Kalifornien. Ob zukünftig überhaupt noch in Fremont produziert wird, machte Musk in seinen Tweets vom weiteren Umgang mit seinem Unternehmen abhängig.

Die Bürgermeisterin von Fremont hat den zuständigen Bezirk laut Nachrichtenagentur Bloomberg dazu ermutigt, Richtlinien für die Wiedereröffnung lokaler Unternehmen zu erarbeiten. Sie sei besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Shutdowns. Tesla hatte die Fabrik in Fremont 2010 übernommen und seitdem Milliarden in den Ausbau investiert. In Fremont werden unter anderem die Tesla-Modelle S, X und Y produziert. Die Fremont-Fabrik beschäftigt laut Tesla 10.000 Mitarbeiter.

In einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten Ende April brachte Musk seine Ablehnung gegenüber Ausgangs- und Arbeitseinschränkungen mit deutlichen Worten zum Ausdruck: "Es ist ein Skandal". Menschen zu verbieten, ihr Haus zu verlassen, sei "faschistisch".

(dahe)