SAP will auch große Brocken schlucken

Der Walldorfer Softwarekonzern schließt auch milliardenschwere Übernahmen nicht aus, wenn sie das Unternehmen technologisch voranbringen können, sagte Co-Chef Jim Hagemann Snabe in einem Zeitungsinterview.

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Der deutsche Software-Hersteller SAP sondiert den Markt für mögliche Übernahmen. Übernahmen seien "sicherlich auf der Tagesordnung", sagte Co-Vorstandschef Jim Hagemann Snabe der Financial Times. Dabei gehe es allerdings weniger darum, Markanteile zuzukaufen. Eine Übernahme sollte den Spezialisten für Unternehmenssoftware im Technologiebereich voranbringen, erklärte der Manager.

Dabei schreckt SAP auch vor großen Brocken nicht zurück. Das Unternehmen sei auf der Suche nach Gelegenheiten wie seinerzeit Business Objects, bestätigte Snabe der Wirtschaftszeitung. Der Walldorfer Konzern hatte das französische Softwarehaus im Herbst 2007 für 4,8 Milliarden Euro übernommen. Mit solchen Übernahmen wollen Snabe und sein Co-Chef Bill McDermott dafür sorgen, dass SAP mehr Tempo bei Innovationen zeigt. Ein anderes Thema, das dem Vorstandsduo am Herzen liegt, ist die Pflege der Kundenbeziehungen. Der Softwaresteller hatte im vergangenen Jahr mit Änderungen beim Support viel Porzellan bei seinen Kunden zerschlagen.

Damit kommen die neuen Konzernlenker dem von SAP-Mitgründer Hasso Plattner formulierten Auftrag nach, "die Produktinnovationen näher mit den Kundenanforderungen zusammenbringen". Die Doppelspitze Snabe und McDermott hatte im Februar den damaligen Vorstandschef Léo Apotheker abgelöst, der zurückgetreten war, nachdem sein Vertrag nicht verlängert werden sollte. Das Duo baut den Konzern derzeit um Hierarchien ab. (vbr)