Riesiger Kreditkartenbetrug aufgedeckt

Ein amerikanischer Unternehmer soll sich über das Internet an 900.000 Kreditkartenbesitzern in aller Welt bereichert haben.

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Von
  • Christian Persson

Ein amerikanischer Unternehmer soll sich über das Internet an 900.000 Kreditkartenbesitzern in aller Welt bereichert haben. Seine Beute betrage bis zu 46 Millionen Dollar, berichtete die "Los Angeles Times" am Dienstag. Die Polizei im Bundesstaat Kalifornien glaubt an einen der bisher größten Fälle von Kreditkartenbetrug im Internet.

Der 47jährige Kenneth H. Taves aus Malibu, der Pornographie im Internet vermarktet, soll ein Computerprogramm benutzt haben, das Kartennummern nach dem Zufallsprinzip auswirft. Er habe im vergangenen Jahr fast 50 Millionen US-Dollar überwiegend durch willkürliche Abbuchungen von Kreditkartenkonten kassiert. Nur rund vier Millionen Dollar sollen legitime Einnahmen gewesen sein, darunter Gebühren für die Benutzung pornographischer Internetseiten. Ermittler suchen derzeit nach 23 Millionen US-Dollar, die auf ausländischen Bankkonten deponiert worden sein sollen.

Die Aufklärung des Falles fand zu großen Teilen im Internet statt. Eines der Opfer, John G. Faughnan, hatte Anfang Dezember 1998 auf seiner Webpage über Unregelmäßigkeiten bei seiner Kreditkartenabrechnung berichtet. Es meldeten sich daraufhin viele andere Geschädigte bei Faughnan, der diese Informationen sammelte, kombinierte und auf seiner Webpage veröffentlichte. Die Hinweise deuteten schließlich auf Taves als Kopf hinter einem verschlungenen Konglomerat von Porno-Anbietern. (cp)