Apple-ID: Nutzer erhalten unerklärliche Passwortresets

Unschöne Erfahrung am Wochenende: Einige Besitzer von Apple-Geräten erlebten den Reset ihrer Apple-ID, ohne dass es dafür scheinbar einen Grund gab. Ob dahinter ein gezielter Angriff auf Apples Infrastruktur stand oder ein schlichter Fehler, blieb zunächst unklar – der iPhone-Hersteller hat bislang keinerlei Angaben zu dem Vorfall gemacht. Auf Apples Systemstatus-Website gab es keine Hinweise, hier wurden nur vereinzelte Probleme mit iMessage, FaceTime und HomeKit gelistet, die mittlerweile verschwunden sind.

Flut an Social-Media-Postings

Bei wie vielen Nutzern es zu einem Passwort-Reset kam, lässt sich aktuell nicht beziffern. Angesichts einer Flut an Social-Media-Postings zu dem Thema könnten es aber tausende Personen gewesen sein – auch in der Mac & i-Redaktion und in der Leserschaft gab es Betroffene. Das Problem trat insbesondere in der Nacht von Freitag auf Samstag auf, vereinzelt auch später. Im März hatte es Berichte über das sogenannte Push-Bombing gegeben, bei dem Angreifer versuchen, Nutzern Apple-IDs abzunehmen. Hier ist allerdings stets noch ein telefonischer Schritt notwendig.

Im Fall vom Wochenende ging der Zugriff auf die Apple-ID allerdings tatsächlich verloren. Betroffene User wurden aus ihrem Apple-Zugang auf allen vorhandenen Geräten (oder zumindest mehreren) ausgeloggt und dann dazu gezwungen, das Passwort zurückzusetzen. Dies erfolgt normalerweise nur dann, wenn Apples Systeme potenziell problematische Aktivitäten festgestellt haben. Der Reset hat einige negative Konsequenzen. So muss man sich auf jedem einzelnen Apple-Gerät neu anmelden. Zudem werden automatisch die App-spezifischen Passwörter zurückgesetzt, man muss diese also für alle Apps, die diese nutzen, erneut anlegen und eingeben.

Reset nicht möglich, ausgesperrt

Hinzu kam, dass es bei einigen Nutzern gar nicht möglich war, das Passwort zurückzusetzen. Auf der Apple-ID-Website und Apple-Geräten kam es bei dem Prozess teilweise zu Fehlermeldungen – womöglich aufgrund von Serverüberlastungen. Glücklicherweise legte sich dieses Problem im Laufe des Wochenendes wieder und User erhielten den Zugriff zurück, sofern sie ihr altes Passwort (samt Geräte-PIN oder, beim Mac, Geräte-Passwort) kannten.

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Eine weitere Schwierigkeit betraf Menschen, die Apples neuen "Stolen Device Mode" auf dem iPhone verwendeten: Dieser erzwingt standardmäßig eine Wartezeit bei der Änderung kritischer Einstellungen wie jenen zum Passwort, sofern man nicht an einem bekannten Ort (Wohnung oder Arbeitsplatz) ist. In der Praxis hieß dies, dass Betroffene den Passwort-Reset nicht sofort durchführen konnten, wenn sie sich beispielsweise im Urlaub befanden. Warum Apple das Problem noch nicht kommentiert hat, ist unklar. Es laufen mehrere Presseanfragen.

(bsc)