Mobilcom mit höherem Umsatz und niedrigerem Gewinn

Mobilcom hatte mit den Mobilfunkdiscountern zu kämpfen. Der Internetdienstleister freenet.de, dessen vollständige Wiedereingliederung in Mobilcom noch vor rechtlichen Hürden steht, litt zudem unter dem Preiswettbewerb bei DSL-Anschlüssen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Büdelsdorfer Telekommunikationskonzern Mobilcom hat seinen Umsatz im ersten Quartal 2006 kräftig um 16 Prozent auf 522 Millionen Euro erhöht. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank allerdings von 57,2 Millionen auf 38,1 Millionen Euro und der Überschuss um 10 Millionen auf 18 Millionen Euro. Hintergrund für den Rückgang des operativen Ergebnisses ist der Konkurrenzdruck auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Mit dem Start der E-Plus-Tochter Simyo vor knapp einem Jahr und dem darauffolgenden Markteintritt diverser Mobilfunkdiscounter sind die Preise für Handy-Gespräche deutlich gesunken: Auch das Statistische Bundesamt hatte in den vergangenen Monaten starke Rückgänge bei den durchschnittlichen Kosten fürs Mobiltelefonieren verzeichnet. Mobilcom erklärte, sowohl die gestiegenen Kundenakquisitionskosten, als auch verstärkte Marketingaufwendungen hätten zu Ergebnisbelastungen geführt.

Der Kundenbestand in der gesamten Mobilfunkgruppe stieg auf knapp 15 Millionen. Der Bereich Mobilfunk-Serviceprovider steigerte die Kundenzahl um 180.000 auf 5 Millionen. Beim Internetzugang hat die Mobilcom-Gruppe nun 3,5 Millionen und für Telefonie 5 Millionen Kunden.

Harter Wettbewerb hat auch den Festnetzanbieter freenet.de im ersten Quartal belastet. Bei freenet.de, dessen vollständige Wiedereingliederung in Mobilcom noch vor rechtlichen Hürden steht, ging der Überschuss von 17,4 Millionen auf 12,1 Millionen Euro nach, während der Umsatz von 146,3 Millionen auf 200,1 Millionen Euro stieg. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sei um ein Viertel auf 27,5 Millionen Euro gesunken, teilte die Mobilcom-Tochter mit. Das Unternehmen hat wie seine Konkurrenten mit dem harten Wettbewerb auf dem Breitbandmarkt zu kämpfen. "Nur mit einer Steigerung der Marketingaufwendungen gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um knapp 50 Prozent auf 13 Millionen Euro konnte freenet seine Position wahren", hieß es bei Mobilcom. Der Provider gewann 75.000 DSL-Kunden im ersten Quartal 2006 hinzu; die DSL-Kundenzahl erhöhte sich insgesamt von 465.000 auf 775.000. (jk)