Kaschmir-Konflikt überschattet indische IT-Branche

Kaum schimmert für die indische IT-Branche Hoffnung auf, schon droht der Aufschwung durch einen möglichen Krieg mit Pakistan im Keim erstickt zu werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 268 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Kaum schimmert für die indische IT-Branche Hoffnung auf, schon droht der Aufschwung durch den Konflikt mit Pakistan im Keim erstickt zu werden. Laut einem Bericht der Times of India rechnen Analysten schon allein durch die wechselseitigen Drohgebärden gegenüber dem westlichen Nachbarn mit erheblichen Konsequenzen für die indische Wirtschaft.

Der pakistanische UN-Botschafter soll laut Spiegel online mit einem atomaren Erstschlag gedroht haben, falls Indien mit konventionellen Mitteln angreift. Derzeit würden Truppen von der Grenze zu Afghanistan an die pakistanische Ostgrenze verlegt. Friedensforscher sehen die höchste Atomkriegsgefahr seit der Kuba-Krise 1962.

Unter anderem hätten laut dem Bericht der Times of India IT-Unternehmen, die Teile ihrer Produktion nach Indien ausgelagert haben, die dortigen Firmen unter Druck gesetzt, für den Kriegsfall Pläne auszuarbeiten, wie die Produktion fortgeführt werden kann. US-amerikanische Unternehmen zeigten sich zum Beispiel besorgt darüber, dass Diesel-Treibstoff rationiert werden könnte -- viele IT-Unternehmen in Indien werden durch Diesel-Generatoren mit Energie versorgt. Als Reaktion darauf sollen Abgeordnete der indischen Wirtschaft durch Europa und die USA reisen, um die Unternehmen davon zu überzeugen, dass sie für jeden Fall gewappnet seien.

Bislang sehen indische IT-Experten noch keine direkten Auswirkungen durch den Konflikt mit Pakistan. Je länger dieser aber andauert, desto mehr Unsicherheit herrsche bei den Auftraggebern indischer Unternehmen. Daraus könnten sich langfristig negative Effekte wie eine nachlassende Nachfrage oder gar ein Exodus ausgelagerter Produktionskapazitäten in andere, vermeintlich sicherere Staaten ergeben. (anw)