Internet-Pionier Vinton Cerf ruft zur Beteiligung an der ICANN auf

Vint Cerf hat erstmals über seinen Abschied von der Internet-Verwaltung ICANN gesprochen. Dabei rief er Menschen mit einer "Leidenschaft für das Internet" auf, sich an der Arbeit in der Organisation zu beteiligen.

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Von
  • Reiko Kaps

Vinton G. Cerf, Internet-Pionier, TCP/IP-Mitentwickler und einer der Väter des weltweiten Netzwerks, hat erstmals öffentlich über seinen Abschied von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) gesprochen. Er forderte dazu auf, der für die Internet-Verwaltung zuständigen Organisation beizutreten und die Entwicklung des Internets voranzutreiben.

Seit der Gründung der ICANN ist Cerf an der Organisation beteiligt, seit 2003 ist er Vorsitzender des "Board of Director". Nach mehr als sieben Jahren wird er im November 2007 seinen Platz für andere räumen. In einen Interview meinte Cerf, man dürfe die Bedeutung des ICANN nicht unterschätzen. Die Organisation stelle die Interoperabilität im Internet sicher: "Gibt es keine Interoperabilität, haben wir kein Internet." Zurückblickend sei das Internet dramatisch gewachsen und zu einem enormen wirtschaftlichen Faktor geworden, womit auch die Verantwortung gewachsen sei.

In der Zukunft möchte Cerf Menschen in der ICANN sehen, die ernsthaft an der Organisation mitarbeiten, tatsächlich die nötige Zeit dafür aufbringen und die Funktionen sowie die Grenzen der ICANN verstanden haben. Über die Organisation sagte er weiter: "Ich glaube nicht, dass die ICANN eine Entsprechung in irgendeiner anderen Struktur auf der Welt hat. Wir entwicklen hier neue Politikansätze." Außerdem müsse die Organisation finanzielle Möglichkeiten und mehr Platz für kreatives Denken bekommen.

Die Entscheidungen der Organisation werden laut Cerf immer schwieriger, denn deren Komplexität und Wichtigkeit habe zugenommen. So wie sich das Internet verändere, werde sich auch die Organisation verändern, fügte er hinzu. "Falls man sich tatsächlich für die Entwicklung des Internets interessiert, sollte man Teil dieser Organisation werden. Eigene Ansichten und Meinungen werden nur gehört, wenn man daran teilnimmt. Ein Einzelner kann etwas bewegen." Das vollständige Interview findet sich als Video auf YouTube. (rek)