Intel will keine InfiniBand-Adapter mehr bauen

Intel will einige bereits angekündigte Produkte für die Technik zur schnellen Verbindung zwischen Computerknoten und zur Anbindung von Peripherie nun doch nicht herausbringen.

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Intel will einige bereits angekündigte InfiniBand-Produkte nun doch nicht auf den Markt bringen. Diese Nachricht sorgte in der Branche zunächst für Überraschung, ist Intel doch einer der prominentesten Befürworter des kommenden Hardware-Verbindungs-Systems InfiniBand.

Konkret geht es um ein Produkt, das bereits als funktionsfähiger Prototyp an Entwickler abgegeben wurde. Diese PCI-X-Steckkarte ließ sich als Host Channel Adapter (HCA) oder Target Channel Adapter (TCA) konfigurieren. Ob Intel auch den mit angebotenen InfiniBand-Switch nicht weiterentwickeln will, ist nach Angaben von Unternehmenssprecher Hans-Jürgen Werner noch offen. Zur Begründung für den Ausstieg aus der Adapter-Entwicklung sagte Werner: "Wir haben gemerkt: Wir brauchen das Produkt nicht." Es gebe mittlerweile genügend andere Firmen, die InfiniBand-Hardware anböten oder entwickelten.

Die Webseite der InfiniBand Trade Association listet neben den Gründungsmitgliedern Dell, Hewlett-Packard, IBM, Intel, Microsoft und Sun weitere elf Mitglieder, dazu kommen mehr als 220 Firmen, die die InfiniBand-Technik nutzen wollen. Insbesondere IBM und Mellanox bieten bereits Produkte an, die die Leistung der von Intel vorgestellten Steckkarten deutlich übertreffen.

Intel legt großen Wert auf die Feststellung, InfiniBand auch weiterhin zu unterstützen. Der kommende i870-Chipsatz für Itanium 2 und Xeon MP soll beispielsweise InfiniBand-Technik enthalten.

Die erste Version der InfiniBand-Spezifikation erschien im Herbst 2000, zurzeit aktuell ist die Revision 1.0a vom Juni 2001. InfiniBand ist als schnelle Verbindung zwischen Computerknoten, etwa für Cluster oder Blade-Server (wie von Mellanox), sowie zur Anbindung von Peripheriegeräten wie SAN (Storage Area Networks) gedacht. Im Unterschied dazu dient HyperTransport eher zur Kopplung von Chips auf einer Platine, ähnlich wie RapidIO.

InfiniBand-Geräte kooperieren in einem von Switches geschalteten Netz, der InfiniBand-"Fabric". So nutzt jede Verbindung jeweils die volle Transferrate -- anders als etwa beim PCI-Bus, wo sich alle Geräte die Maximaltransferrate teilen. InfiniBand konkurriert teilweise mit Verfahren wie kommenden Versionen von iSCSI, die die 1- oder später auch 10-GBit-Ethernet-Technik zur Anbindung externer Geräte nutzen. (ciw)