Focus: Experten wollen Meldestelle für Computer-Angriffe

Eine BSI-Kommission empfiehlt laut einem Zeitschriftenbericht ein "nationales Meldewesen" für Computerangriffe.

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  • dpa

Eine Expertenkommission des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Focus" ein "nationales Meldewesen" für Computerangriffe befürwortet. Die Arbeitsgruppe "Informationstechnische Bedrohung für kritische Infrastrukturen" (KRITIS) empfehle eine Meldestelle für Computerangriffe, bei denen die innere Sicherheit gefährdet ist.

In dem noch unveröffentlichten Bericht spreche sich KRITIS dafür aus, gegebenenfalls auch ein "Nationales Alarmzentrum" nach Vorbild der USA in Deutschland einzurichten. Bis heute gebe es hier kein nationales Frühwarnsystem für Hacker-Angriffe und Viren-Attacken wie die von "ILOVEYOU". Bisher kooperierten einzelne Notfallteams nur lose mit dem BSI.

Experten warnen unterdessen vor weit gefährlicheren Computer-Angriffen und kritisieren mangelnde Sicherheitsvorkehrungen der Firmen. "Was wir gerade mit dem Liebes-Virus erlebt haben, ist wie ein Attentat aus dem fahrenden Auto mit einer Wasserpistole", sagte der US-Sicherheitsberater Arnaud de Borchgrave dem Magazin. Mittlerweile gebe es 30.000 Hacker-Sites im Internet, davon seien 2000 "außerordentlich fortgeschritten". Der frühere ranghöchste Verfolger von Internet-Verbrechen der USA, Scott Carney, sagte dem Focus, eine effektive Polizeiarbeit sei in den meisten Fällen nicht möglich, weil Angreifer im Internet ihre Spuren über verschiedene Staaten verwischten. "Internet-Attacken verlaufen blitzartig – und die Spuren erkalten schnell." (dpa) (cp)