Erste österreichische Online-Testwahl ist erfolgreich

Die Beteiligung an einer studentischen Testwahl via Internet war höher als bei der realen Wahl.

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Von
  • Sven Heinze

An der Wirtschaftsuniversität Wien ist eine Online-Testwahl zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) erfolgreich verlaufen. Im Test wurde eine um etwa 10 Prozent höhere Wahlbeteiligung als bei der herkömmlichen Wahl zur Universitätsvertretung auf Stimmzetteln erzielt. An der haben sich rund 26 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt. Bei der Software der Forschungsgruppe e-Voting.at wurden alle Vorgänge einer Briefwahl nachgestellt: Der Wähler beantragte unter Angabe seines Universitätsnetzwerk-Logins, aus dem eine eindeutige, aber anonyme ID generiert wurde, eine elektronische Wahlkarte, die auf dem Computer gespeichert wurde. Das verschlüsselte Dokument belegte am Wahltag die Wahlberechtigung und ermöglichte außerdem eine anonyme Stimmabgabe.

Die in diesem Test abgegebenen Stimmen hatten aber keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Studentenvertretung. Da die Wahl nur dem Nachweis der Funktionstüchtigkeit und der regen Beteiligung galt, wurde die eigentliche Wahl zur ÖH noch ausschließlich im herkömmlichen Verfahren durchgeführt. Der Verlauf der Testwahl machen es für die Forscher von e-Voting denkbar, die nächsten ÖH-Wahlen 2005 oder die Nationalratswahl 2006 komplett auf diesem Wege durchzuführen. Auch an anderen Universitäten werden elektronische Wahlen getestet. So fand auch an der Hochschule Bremerhaven bereits im Oktober 2001 eine E-Wahl statt. (svh)