Endlich zugänglich: Riesiges Foto zeigt restliche Asteroidenprobe von Osiris-Rex

Der NASA ist es endlich gelungen, den Behälter mit der Asteroidenprobe von Osiris-Rex zu öffnen. Als Erstes haben sie ein hochaufgelöstes Foto gemacht.

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Runder Behälter mit schwarzen Steinchen

Das Foto der restlichen Probe

(Bild: NASA/Erika Blumenfeld & Joseph Aebersold)

Lesezeit: 3 Min.

Die NASA hat den Behälter mit dem Rest der Asteroidenprobe von Osiris-Rex geöffnet und ein erstes Foto des enthaltenen Materials veröffentlicht. Das Bild zeigt in großer Auflösung den enthaltenen Staub und eine ganze Reihe kleiner Steinchen. Der größte davon hat einen Durchmesser von einem Zentimeter, teilte die US-Weltraumagentur mit. Wie schwer das Material ist, geht aus der Mitteilung nicht hervor, schon vorher waren über 70 Gramm sichergestellt worden. Ziel der Mission war es, mindestens 60 Gramm an Material des Asteroiden Bennu zur Erde zu bringen. Das jetzt zugängliche Material soll nun katalogisiert werden, damit sich Forschungseinrichtungen und Museen Teile davon erbitten können.

Asteroidenprobe von Osiris-Rex (10 Bilder)

Detail aus dem Foto der Probe
(Bild: NASA/Erika Blumenfeld & Joseph Aebersold)

Das jetzt veröffentlichte Foto der verbleibenden Probe hat eine Auflösung von 11.648 × 8736 Pixeln. Mit solchen Aufnahmen soll auch die weitere Entnahme der Probe begleitet werden, erläutern die Verantwortlichen. Als Nächstes würde dazu der Metallring darum entfernt, bevor das Material gewogen und verpackt wird. Bis die genaue Masse der Probe bekannt ist, wird es demnach noch Wochen dauern. Nachdem die Verantwortlichen Monate gebraucht haben, um die festsitzende Abdeckung zu lösen, gehen sie auch weiterhin mit Vorsicht vor. Gleichzeitig werden die ersten Proben bereits untersucht, eine kann sogar schon im Museum in Augenschein genommen werden.

Die Weltraumsonde Osiris-Rex hat die Probe bei dem Asteroiden Bennu eingesammelt und Ende September über der Erde abgeworfen, nach einem minutenlangen Sinkflug war sie an einem Fallschirm hängend in der Nähe von Salt Lake City in der Wüste von Utah gelandet. Innerhalb weniger Minuten waren Spezialisten der NASA vor Ort und konnten die Kapsel bergen. Es handelt sich um die mit Abstand größte Probe direkt von einem Asteroiden, die japanischen Sonden Hayabusa und Hayabusa 2 haben lediglich wenige Gramm zur Erde transportiert. Gefunden wurde in dem Material von Bennu bereits viel Kohlenstoff und Wasser, also Grundbausteine des irdischen Lebens.

Der Hauptteil der Asteroidenprobe war unter anderem mit mehr als 35 Verschlüssen abgesichert, das sollte ihn auch vor Kontaminierungen durch die Erdatmosphäre bewahren. Dass sich zwei davon nicht öffnen lassen, war Mitte Oktober entdeckt worden. Weil an dem Probenbehälter nur in einem speziellen, hermetisch abgedichteten Gefäß und mit eigens dafür zugelassenem Werkzeug gearbeitet werden kann, mussten dann extra spezielle Schraubenzieher entwickelt werden. Um den Behälter damit nicht zu beschädigen, war man dabei besonders vorsichtig. Zwei der neu entwickelten Geräte waren dann vor wenigen Tagen fertig geworden, damit wurde der Behälter schließlich geöffnet.

(mho)