DisplayWeek 2007: Mehrpunkt-Touchscreens

Ein Touchsystem aus Infrarotsignal und IR-Kamera ermöglich es, zwei Punkte auf einem Flachdisplays gleichzeitig anzusprechen.

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Über 50 Aussteller widmen sich auf der DisplayWeek 2007 dem Thema Touchtechnik – sei es als Touchscreen-Hersteller oder als Anbieter von Displays mit berührungssensitiver Oberfläche. Besondere Aufmerksamkeit findet der 47-zöllige Touchscreen von LG.Philips, dessen Darstellung auf der gut 1 m × 58 cm großen Schirmfläche wahlweise mit der Hand oder beliebigen Gegenständen manipuliert werden kann. Das Besondere: Das Touchpanel erkennt zwei Berührungspunkte, wodurch man sehr einfach ins Bild zoomen kann, indem man die Finger auseinander zieht oder die gezeigte Landkarte mit zwei Fingern um beliebige Achsen dreht – Funktionen, die denen in Apples iPhone ähneln. Kernpunkt des berührungssensitiven LG-Schirms sind drei Kameras in den Rahmenecken und direkt auf der Schirmoberfläche projiziertes Infrarotlicht: Die Kamerasensoren erfassen die Position der Finger anhand der Störungen im IR-Signal.

Die ein paar Meter entfernt am Stand von NextWindow ausgestellten Touchscreens arbeiten nach demselben Prinzip und sind ebenfalls multitouch-fähig. Allerdings detektieren am gezeigten 19-Zöller lediglich zwei Kameras die Störungen im Infrarotsignal. NextWindows kann virtuelle Keyboards erzeugen, Objektgrößen erkennen und nutzt unter anderem die Gestenerkennung von Vista zur Bildsteuerung. Die NextWindow-Touchscreens werden per USB mit dem PC verbunden und unter Windows automatisch als Eingabegeräte erkannt.

Die Möglichkeit, mehrere Berühungspunkte auszuwerten, ist nur ein Vorteil der IR-Touchscreens. Die Berührungserkennung ist unempfindlich gegenüber Kratzern oder Verschmutzung am Schirm, es mindert keine zusätzliche Beschichtung auf der Displayoberfläche die Bildqualität, und die Eingabe kann wahlweise mit den Fingern oder beliebigen Gegenständen erfolgen. Außerdem gibt es keine altersbedingte Abnutzung der Touchoberfläche, und die Kalibrierung muss nur einmal – nämlich vor der Auslieferung – erfolgen. Mangels zusätzlicher Frontscheibe ist das IR-Touchsystem auch deutlich leichter als herkömmliche Touchdisplays.

Siehe zur DisplayWeek 2007 auch:

(uk)