Deutsche Bahn testet Technik für besseren Mobilfunk im Zug

Im Zug unterbrechungsfrei telefonieren, mit 5 Gbit/s online gehen – das testen nun die Bahn, Ericsson, Telefónica und Vantage Towers.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen

Einer von 13 Funkmasten wird errichtet.

(Bild: Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger)

Lesezeit: 2 Min.

Das Pilotprojekt "Gigabit Innovation Track" für besseren Mobilfunk im Zug geht in die nächste Phase. Auf einer 10 km langen Strecke zwischen Karow und Malchow im Süden von Mecklenburg erproben die Deutsche Bahn (DB), Netzwerkausrüster Ericsson, Telekommunikationsanbieter Telefónica und Funkmastbetreiber Vantage Towers Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten entlang der Gleise. Getestet wird auch Infrastruktur für die weitere Digitalisierung des Bahnbetriebes mit dem zukünftigen Bahnfunk "Future Rail Mobile Communication System" (FRMCS).

Bahnreisende sollen künftig im Zug unterbrechungsfrei telefonieren können, Online-Verbindungen mit 5 Gbit/s sollen minimale Lade- und Reaktionszeiten aufweisen. So solle das Bahnreisen attraktiver werden, heißt es in einer Mitteilung der DB. Das Projekt werde vom Bundesverkehrsministerium (BMDV) mit 6,4 Millionen Euro gefördert. Den Bescheid über die Förderung erhielten die Projektpartner im Mai 2023; ab Frühjahr 2024 soll das "advanced TrainLab", ein heute als Laborzug genutzter ehemaliger ICE der DB, auf der Teststrecke fahren, um die Anlagen zu testen und die Konfiguration zu optimieren. Forschungsergebnisse sollen bis Ende des Jahres 2024 vorliegen.

Getestet werden neue gleisnahe Masten, Kombinationen verschiedener Radio Units und Antennen. Die dafür nötigen 13 Funkmasten von Vantage Towers sollen von Bahn- und Mobilfunkindustrie gemeinsam genutzt werden können. Sie sind 15 Meter hoch, wurden am Boden vormontiert, von einem Zwei-Wege-Bagger übereinandergesetzt und miteinander verschraubt. Im Boden sind die Masten mit Stahlverstrebungen verankert, sodass keine Betonfundamente mehr gegossen werden müssen. Diese Bauweise soll es ermöglichen, FRMCS effizient, kostengünstig und ökologisch einzuführen, erläutert die Bahn.

Für Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist bemerkenswert, dass zwischen seinem Förderbescheid und dem Fertigstellen der Teststrecke acht Monate vergangen sind. "Das ist das Tempo, das wir beim Netzausbau brauchen. Ich hoffe sehr, dass wir die hier gewonnenen Erkenntnisse bald auf den restlichen Netzausbau übertragen können", sagte der Minister. Die Projektbetreiber heben hier das "gute Zusammenspiel der Projektpartner mit dem BMDV als Fördergeber, den örtlichen Behörden und dem für die Schienenstrecke verantwortlichen Infrastrukturbetreiber Regio Infra Nordost (RIN)" hervor. Vorbereitung, Entwicklung, Planung und Aufbau seien deutlich schneller umsetzbar gewesen als im bisherigen regulären Ausbau.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(anw)