Cybersex ist wie Heroin

Nach amerikanischen Psychologen breitet sich die Sucht nach Cybersex schnell aus.

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Von
  • Florian Rötzer

Bei Erwachsenen richten sich nach Untersuchungen von amerikanischen Psychologen ein Drittel aller Besuche auf Websites, Chaträume und Newsgroups mit sexuellen Inhalten. Was für die meisten Menschen aber nur ein Freizeitvergnügen bleibt, werde durch die im Internet mögliche Verfügbarkeit und Anonymität für eine schnell wachsende Zahl von Menschen zu einer Sucht mit all den negativen Begleiterscheinungen.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Sexual Addiction and Comypulsivity" dreht sich alles um das angeblich neue Phänomen. Verfallen sei man dem Cybersex gelegentlich so schnell wie andere dem Heroin, sagt Mark Schwartz. Das Netz, so assistiert auch Al Cooper, ist "das Crack-Kokain der sexuellen Sucht".

Nach der von ihm durchgeführten, angeblich größten Studie zum Thema Online-Sex seien mindestens ein Prozent derjenigen, die Websites mit sexuellen Inhalten aufsuchen, süchtig. Das seien allein in den USA, wenn man die Zahl hochrechnet, über 200000 Menschen, sowohl Männer als auch Frauen. Cooper meint gar, dass die Zahl der Cybersexsüchtigen noch viel höher sein könnte, weil die Befragten aus eigenem Entschluss mitgemacht hätten und viele Süchtige ihre Sucht verleugnen würden. Jennifer Schneider hat in einer Befragung von Familienmitgliedern von Cybersexabhängigen herausgefunden, dass das Problem durchaus auch in Beziehungen mit angeblich erfülltem Liebesleben auftauchen kann: "Sex im Internet ist so verführerisch und man kann ihm so leicht verfallen, dass Menschen, die dafür anfällig sind, davon abhängig werden, bevor sie es überhaupt merken."

Mehr in Telepolis: Das Internet ist das "Crack-Kokain der sexuellen Sucht". (fr)