Adobe experimentiert mit OpenGL-Beschleunigung

Nicht nur der Adobe Reader, sondern etwa auch künftige Photoshop-Versionen könnten Rechenarbeit zur Grafikkarte auslagern.

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Der bloggende Adobe-Produktmanager John Nack bestätigt, dass Adobe-Entwickler an einer OpenGL-Beschleunigung für Photoshop arbeiten, also Rechenarbeit vom Hauptprozessor zur Grafikkarte verlagern wollen. Eine solche Nutzung von Grafikchips (alias GPUs) als Applikationsbeschleuniger beherrschen bereits aktuelle 8.x-Versionen von Adobe Reader und Acrobat. Nun sind – nach einer Präsentation von John Nack vor Journalisten bei Nvidia – Berichte aufgetaucht, wonach die GPU-Beschleunigung bereits in der kommenden Photoshop-Version "CS4" (Codename Stonehenge) eingebaut sei, die noch im Herbst 2008 erscheinen solle.

Diese Behauptungen weist Nack nun zurück: Der Photoshop-CS4-Erscheinungstermin 1. Oktober sei frei erfunden, und die Technik-Demo zur OpenGL-Beschleunigung habe sich nicht auf eine konkrete Photoshop-Version bezogen. Man arbeite zwar an solchen Verfahren – Nack verweist etwa auch auf ein Demo-Video zu Pixel Blender –, aber es sei völlig offen, wann und in welchen Produkten sie auf den Markt kommen werden.

Interessant ist allerdings, dass Herr Nack ausdrücklich OpenGL erwähnt. Zur Nutzung ihrer Grafikchips als Applikationsbeschleuniger oder General-Purpose-(GP)GPUs haben die konkurrierenden Hersteller AMD und Nvidia (sowie ab 2009 auch Intel) jeweils eigene Programmierschnittstellen für ihre GPUs entwickelt, nämlich CAL/Brook+/CTM und CUDA. Microsoft bevorzugt unter Windows wiederum DirectX; leistungsfähige OpenGL-Unterstützung gibt es deshalb zunehmend erst bei den teureren Profi-Grafikkarten für Workstations (AMD FireGL, Nvidia Quadro).

GPGPU-Applikationsbeschleuniger werden schon seit einigen Jahren diskutiert; das Konzept des Coprozessors ist ja auch alles andere als neu. Ausgereifte Produkte für weit verbreitete Applikationen sind bisher aber selten; zu nennen wäre etwa das Matlab-Plug-in für CUDA. (ciw)